Produktionshallen werden zum Ausbildungszentrum.
Für diesen technischen Umbau ehemaliger Produktionshallen zu einem Ausbildungszentrum der Bundeswehr gab es keine externe Planung – obwohl viele verschiedene Gewerke beteiligt waren. Das zeigt schon die Liste der Arbeiten, die erledigt werden mussten: Sanitär, Heizung, Kälte, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Lüftung, Druckluft, Demontage und Rückbau der haustechnischen Anlagen und Industrieanlagen, Blitzschutz, Stahlbau, Dachdecker und noch der Tiefbau inklusive Asphaltarbeiten.
Enge Timeline und viele Herausforderungen.
6 Monate! So kurz war die Bauzeitvorgabe von der Planung bis zur Umsetzung. Außerdem gab es vieles zu beachten – so waren zum Beispiel keine Revisionsunterlagen vorhanden. Außerdem mussten die Bestandsinstallationen permanent überprüft werden im Hinblick auf die weitere Nutzbarkeit.
Vor Ort mussten darüber hinaus noch 60 Tonnen alte Haustechnik demontiert werden. Im Gebäude waren künstliche Mineralfasern und Asbest verbaut, die fachgerecht entfernt und entsorgt werden mussten. Und auch die zwei erdeingebauten Heizöltanks mit jeweils 50.000 Litern mussten zurückgebaut werden – inklusive Tiefbau!
Der Krumme-Anteil – vom Konzept bis zur Entsorgung.
Als erstes erstellten wir ein nachhaltiges, förderfähiges Konzept über alle Gewerke in Zusammenarbeit mit einem externen Partner. In enger Zusammenarbeit mit unserem Energieberater haben wir dann auch noch die BAFA-Förderung ausgearbeitet und die Details für den Förderantrag vorbereitet (Wert ca. 1,1 Mio. Euro).
Wie bei Krumme üblich, gab es auch bei diesem Auftrag alles aus einer Hand – von Sanitär, Heizung, Kälte, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik bis zur Druckluft. Zum Komplettangebot gehörten auch die Demontage und der Rückbau nicht mehr benötigter oder veralteter Anlagenteile, Stahl- und Tiefbauten sowie die brandschutztechnische Sanierung der Bestandsrohrdurchführungen und die Trassenerstellung für alle Gewerke.
Hier sieht man den Ausbau der alten Lüftungszentrale inkl. der alten Geräte. In dem engen Raum hat eine von 5 neuen RLT-Anlagen Platz gefunden und es wurde eine energetische Dachsanierung vorgenommen.
Hier unsere Leistungen im Einzelnen:
- Heizung- und Luftwärmepumpen/78 % regenerative Fernwärme
- Deckenstrahlplatten, 300 laufende Meter mit integrierter förderfähiger LED-Beleuchtung
- Fünf raumlufttechnische Anlagen gemäß VDI 6022
- Mit Change-Over-Register über Luftwärmepumpe
- Komplette webbasierte Gebäudeleittechnik inkl. Feldgeräte und Verkabelung
- Anpassung der Anlagen/verbauten Materialien an benutzerspezifische Anforderungen
- gesteuerte Zonen (verschiedene Nutzungsbereiche)
- Oktagon – vandalensichere Röhrenradiatoren (AZUBI-Werkstatt) - Trassenerstellung inkl. statische Berechnungen, übergeordnet über alle Gewerke
- Energetische Dachsanierung der Lüftungszentrale inkl. Demontage und Wiederherstellung
- Klimasplit
- Überprüfung der Bestandsanlagen
- Teilweise Überarbeitung und Erneuerung mit Wärmepumpen - Erstellung Risikoanalyse für Gesamtobjekt
- Äußerer Blitzschutz
- Herstellung einer funktionsfähigen, nutzungsangepassten Blitzschutzanlage inkl. Sachverständigenabnahme
- Überarbeitung der kompletten Druckluftanlage, inkl. Demontage, Erweiterung und Neuaufbau - Tiefbauarbeiten für Nahwärmeleitungen inkl. Leitungsmontage
Selbstverständlich wurden alle Vorschriften zur Trinkwasserhygiene nach DIN 1988 und die des Bundeswehrhandbuchs berücksichtigt.
Verschiedene Phasen für ein Ziel.
Der Auftrag wurde uns im Dezember 2021 erteilt. Bis zum Ziel – der Abnahme durch einen Sachverständigen nur 6 Monate später im Juni 2022 – war es ein weiter Weg, den wir in verschiedene Phasen unterteilt haben:
- Komplette Bestandsaufnahme
- Erstellung eines detaillierten Raumbuchs
- Demontage und Rückbau von nicht mehr benötigten/veralteten Anlagenteilen
- Entsorgung von kontaminierten Dämmstoffen und Entsorgung von ca. 70 Tonnen Baustoffen
- Rückbau erdeingebauter Heizöltanks (2 x a 50.000 Liter) inkl. Demontage, Statik und Tiefbau
- Rückbau und Freistemmen eines ca. 20 m hohen Schornsteins
Zu den Resultaten unserer Arbeit zählt auch die Förderung durch die BAFA in Höhe von insgesamt 1,1 Mio. Euro – auch für gewerkeübergreifende förderfähige Maßnahmen, die sich erst während des Umbaus ergeben haben.
Natürlich sind wir auch bei diesem Projekt weiterhin Servicepartner für alle Leistungen, die wir erbracht haben. Es ist sogar in Planung, uns die ganzjährige Objektbetreuung zu übergeben! Doch eins ist jetzt schon sicher: Unser Kunde ist für die kommenden Zeiten sehr gut aufgestellt mit einer Wärmeversorgung, die zu über 80 % aus regenerativer Fernwärme und Luftwärmepumpen stammt. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir für unsere tolle Performance gelobt worden sind – schließlich haben wir unser Wort gehalten und den Umbau im knappen Zeitrahmen umgesetzt!